Dieses Jahr hat sich die Bergwacht einiges im Naturschutz vorgenommen. Südlich der Bergrettungswache Kaltes-Feld liegt eine ca. 1 Hektar große, an die Wacholderheiden angrenzende Waldfläche. Sie wurde historisch als Hutewald genutzt.
Diese, vom Mittelalter bis in die Neuzeit, weit verbreitete Bewirtschaftungsform ist heute weitgehend verschwunden. Im Unterschied zu den heute vorherrschenden „Hoch- / Altersklassen Wäldern“ zeichnen sich Hutwälder durch deutlich weitere Baumabstände aus. Die Beweidung verhinderte, dass Sträucher und junge Bäume Lücken in der Krone füllen können. Über Generationen wurden solche Wälder bewirtschaftet.
Es entstanden parkartige, lichtdurchflutete Landschaften. Bis heute dienen sie Landschaftsarchitekten als Vorbilder bei der Anlage von Parkanlagen, wie dem Englischen Garten in München.
Besonders bedeutsam ist diese Bewirtschaftungsform auch für den Naturschutz. Das zwischen den Bäumen eindringende Sonnenlicht ermöglicht das Vorkommen einer Vielzahl an Arten. Dazu kommt, dass die Bäume auf den Weideflächen gewöhnlich sehr große Kronen entwickeln. Da immer kleine Teile solcher Kronen absterben, bieten diese Bäume Lebensraum für Totholzbewohnende Arten
In den letzten Monaten wurde mit Abstimmung zwischen Forst, Landschaftspflegeverband und dem zuständigen Schäfer der Hutewald an der Bergrettungswache in harter Arbeit wieder hergestellt. Dazu mussten einige Bäume gefällt werden. Anschließend wurde die Weide mühevoll von Astmaterial befreit. Die Arbeiten sind nun fast abgeschlossen, sodass die Flächen ab diesem Jahr wieder mit Schafen beweidet werden können.
© Text und Bilder: Tobias Fuchs, Bergwacht Schwäbisch Gmünd